Was sind schon 2.000 kg Feinstaub??

Am 2. Januar wurde hier beschrieben , dass pro Jahr 2 t – also 2.000 kg – Feinstaub alleine von den neu genehmigten Braunkohlestaubanlagen auf dem AllessaChemie-Gelände kommen. Aber  was sind eigentlich 2 t Feinstaub? Staub wiegt ja wenig, daher muss das Volumen ziemlich gross sein. Aber machen 2 t Feinstaub etwas aus? Staubig ist es doch überall…

Damit man sich die Dimension einmal im Verhältnis vorstellen kann: 2 t Feinstaub sind ca16 % dessen, was im gesamten Jahr 2005 durch den internationalen Flugverkehr im gesamten Rhein-Main-Gebiet  emittiert wurde. Ca. 16 % zusätzlich zum Wert von 2005, verursacht von zwei kleinen Kraftwerken der AllessaChemie.

Die Studie der Stadt Frankfurt „Flugverkehr und Luftqualität im Rhein-Main-Gebiet“ von 2010 zeigt uns folgende Statistik zum Thema Feinstaub aus dem Planfeststellungs-verfahren zum Flughafenausbau:

2005 belastete der Flugverkehr das Rhein-Main-Gebiet mit 12,7 t Feinstaub.2020 wird der Flugverkehr das Rhein-Main-Gebiet mit 24,7 t Feinstaub belasten. Die Feinstaub-emission wird sich durch den Flugverkehr im Rhein-Maingebiet fast verdoppeln.

Und dabei wird schon heute in der Stadt Frankfurt an 42 Überschreitungstagen der zulässige Tagesmittelwert von 50 µg/m³ überschritten. Düstere Aussichten für die kommenden Jahre.

Das Umweltbundesamt schreibt: „Eingeatmeter Feinstaub hat schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Die Palette der möglichen Erkrankungen reicht von entzündlichen Veränderungen im Atemtrakt bis hin zur Beeinträchtigung von Herz und Kreislauf. Je kleiner die Staubpartikel sind und je tiefer sie in den Atemtrakt eindringen, desto größer ist das Risiko zu erkranken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in epidemiologischen Studien festgestellt: Eine Konzentrationsschwelle in der Umgebungsluft, unterhalb derer keine schädigende Wirkung zu erwarten ist, gibt es für Feinstaub nicht. Nicht nur kurzzeitig erhöhte Konzentrationen führen zu gesundheitlich negativen Wirkungen; auch längerfristige, geringere Konzentrationen leisten einen deutlichen Beitrag zur Gesamtwirkung.“ In der Ärztezeitung ist von einem Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastung und Demenz- sowie Schlaganfallrisiko zu lesen.

Das sind keine schönen Aussichten. Der von diesen Feinstaubemissionen betroffene Bürger muss sich fragen, ob dem Betreiber und der Genehmigungsbehörde die  Prognose zur Feinstaubbelastung  (hier komplett zum Herunterladen) unbekannt geblieben sein kann. Falls sie bekannt war, dann stellt man sich die Frage, warum nicht zumindest Filtervorrichtungen, wie sie beim Staudinger-Kraftwerk eingebaut wurden, vorgeschrieben wurde. Das hätte die Feinstaubbelastung durch die Anlagen halbiert.

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